Aufarbeitung der Vergangenheit

Neue Ausstellung im Kreishaus beschäftigt sich mit dem Umgang der DDR in der Erinnerungskultur

Das Erinnerungsjahr 2024 ist in vierfacher Sicht von großer Bedeutung: Die Verabschiedung des Grundgesetzes und die Staatsgründungen der Bundesrepublik Deutschland sowie der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) jähren sich zum 75. Mal, die Friedliche Revolution in Ostdeutschland feiert 35. Geburtstag. Genug Gründe, um der jüngeren Geschichte des Landes eine Ausstellung zu widmen. Die beiden Historiker Dr. Ulrich Mählert (Bundesstiftung Aufarbeitung) und Stefan Wolle (Wissenschaftlicher Direktor des DDR-Museums Berlin) konzipierten die Ausstellung „Aufarbeitung“ zum Umgang mit der DDR in unserer Erinnerungskultur. Sie erzählt den Umgang mit der Geschichte der SED-Diktatur und der deutschen Teilung seit 1989. Auf 20 Tafeln informieren prägnante Texte, mehr als 100 Fotos, Statistiken und Karikaturen über das Thema. Die Ausstellung kann von Montag, 30. September, bis Freitag, 8. November von 8 bis 16 Uhr im Foyer des Kreishauses besucht werden. Rund um die Ausstellungszeit gibt es außerdem ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. 

„Die Ausstellung zeigt einen prägenden Teil der jüngeren Geschichte Deutschlands. Die Aufarbeitung der innerdeutschen Teilung ist eine wichtige gesamtdeutsche Aufgabe. Wir wollen ermöglichen, dass alle Sichtweisen gemeinsam diskutiert werden können“, sagen Landrat Andreas Siebert und Vizelandrätin Silke Engler.

Am Montag, 30. September, wird um 18 Uhr im Foyer des Kreishauses die Ausstellung eröffnet. Dr. Stefan Wolle gibt eine Einführung in das Thema. Bis Ende Oktober finden noch weitere Veranstaltungen in Kooperation mit der Volkshochschule Region Kassel statt. Am Donnerstag, 10. Oktober, liest Aron Boks ab 19 Uhr im Foyer des Kreishauses aus seinem Buch „Nackt in die DDR“. Der Eintritt ist frei. 

Am Mittwoch, 23. Oktober hält Dr. Peter Wurschi im VHS-Saal (Wilhelmshöher Allee 19-21) einen Vortrag zum Thema: „Geteilte Erfahrungen. Über den Umgang mit unterschiedlichen Erinnerungen an die DDR“. Beginn ist um 18 Uhr, Eintritt 5 Euro. 

Weiter geht es mit einer Exkursion zur Gedenkstätte Point Alpha in Geisa am Samstag, 26. Oktober. Zur Exkursion gehören ein geführter Rundgang über das Gelände sowie ein Zeitzeugen-Gespräch. Weitere Infos und Anmeldung direkt bei der VHS. 

Zum Abschluss der Programmreihe hält Dr. Jessica Bock am Donnerstag, 31. Oktober, ab 18 Uhr einen Vortrag zum Thema „Umkämpfte Ostfrauen: Erinnerungskulturelle Auseinandersetzungen“. Veranstaltungsort ist das Archiv der deutschen Frauenbewegung (Gottschalkstr. 57) in Kassel, Eintritt frei.