Hofgeismar/Landkreis Kassel. Die Gewinner des vom Landkreis Kassel vergebenen Naturschutzpreises stehen fest. Die Jury aus Vertretern des Kreisausschusses, des Naturschutzbeirats und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises hatte zuvor aus den eingereichten Vorschlägen zwei Preisträger ausgewählt.
Der mit 1.500 Euro dotierte Hauptpreis geht in diesem Jahr an Manfred Seydel aus Ippinghausen, der sich seit über 30 Jahren intensiv im Naturschutz engagiert. Da der Preisträger bei der Preisverleihung in der Elchlodge im Tierpark Sababurg nicht dabei sein konnte, nahmen Stefan Schneider, der Vorsitzende der Streuobst-Initiative im Landkreis Kassel (SILKA), und Markus Dietrich, der Vorsitzende des NABU Region Kassel, den Preis stellvertretend für ihn entgegen.
Zuvor hatte die Vorsitzende des Naturschutzbeirats, Dr. Anna Kuntzsch, in ihrer Laudatio die Verdienste von Seydel um den Naturschutz im Landkreis Kassel gewürdigt. So ist Seydel Mitbegründer der Freien Arbeitsgruppe Umwelt- und Naturschutz Ippinghausen (FAUNI), die sich für den Erhalt und die Pflanzung von Bäumen und Hecken und Feldgehölzen in dem Wolfhager Stadtteil einsetzt. Darüber hinaus war Seydel ein Jahrzehnt lang aktiv im Vorstand der 1996 gegründeten Streuobst-Initiative im Landkreis Kassel (SILKA) und engagierte sich auch im lokalen Imkerverein, dem Kreisjagdverband, dem Naturschutzbeirat, der Naturlandstiftung und der Projektgruppe Obstbaum- und Imkerpaten. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei den historischen Obstsorten. Bei zahllosen Veranstaltungen gibt er Tipps zu deren Pflege und vermittelt Patenschaften für Obstbäume. Außerdem setzt sich Seydel auch für die Schaffung insektenfreundlicher Blühflächen ein.
Den mit 500 Euro dotierten Jugend- und Pädagogikpreis vergab die Jury in diesem Jahr an die beiden Umwelt AGs der Christine-Brückner-Schule in Bad Emstal. Die Jury würdigt damit die vielfältigen Aktionen im Bereich Natur- und Umweltschutz an der seit 2007 mit dem Prädikat "Umweltschule – Lernen und Handeln für die Zukunft" ausgezeichneten Schule.
"Ich finde es ausgesprochen wichtig, dass wir Schülern ermöglichen mit konkreten Projekten Natur zu erleben, zu untersuchen und beobachten zu können", lobte Siebert bei der Preisvergabe das Engagement der Christine-Brückner-Schule. Zumal dies in der heutigen Zeit – auch im ländlichen Raum – längst keine Selbstverständlichkeit mehr sei. Denn, so der Vizelandrat: "Nur wer die Natur begreift, wird sie später auch schützen."
Die positiven Beispiele der Preisträger zeigten, so Siebert abschließend, "dass es viele Wege gibt, sich auf lokaler und regionaler Ebene für Naturschutz einzusetzen". Gleichzeitig sei der Erhalt der Artenvielfalt, die Pflege der Lebensräume und der natürlichen Ressourcen ohne ehrenamtliches Engagement kaum zu leisten. "Daher", so der Vizelandrat, "hoffen wir, dass der Naturschutzpreis des Landkreises, der alljährlich ausgelobt wird, auch Menschen, die sich bisher noch nicht für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen auf lokaler Ebene engagiert haben, Mut macht, sich für diesen Themenbereich einzusetzen".