Wetterschutz sorgt für neue Energie

Baubeginn für die Überdachung der Herrenhausruine im Wasserschloss Wülmersen

Wülmersen. Nach mehreren Anläufen geht es endlich los: Die Herrenhausruine im Wasserschloss Wülmersen aus dem 14. Jahrhundert erhält ein schützendes Dach. Rund 160.000 Euro investiert der Eigenbetrieb Jugend- und Freizeiteinrichtungen des Landkreises Kassel in eine transparente Konstruktion aus Stahl und Glas, die die Ruine komplett überdecken wird.

Besuch auf der Baustelle: Landrat Uwe Schmidt im Gespräch mit Doro Fellinger (Leiterin des Wasserschlosses Wülmersen), Angela Webering (stellvertretende Betriebsleiterin der Eigenbetriebe des Landkreises Kassel), Uwe Pietsch (Betriebsleiter der Eigenbetriebe des Landkreises Kassel) und Manfred Schaub (Leiter der Planungs- und Betriebs GmbH des Landkreises Kassel).

Landrat Uwe Schmidt hob beim offiziellen Baustart die Bedeutung des Projektes hervor, welches nicht nur der Erhaltung der historischen Bausubstanz dient, sondern gleichzeitig auch die Möglichkeiten für Veranstaltungen verbessert und über lichtdurchlässige Photovoltaikelemente regenerativen Strom erzeugen wird, der direkt vor Ort genutzt werden kann.

"Damit eröffnen sich für uns ganz neue Nutzungsmöglichkeiten", betonte auch Doro Fellinger, Leiterin des Wasserschlosses. Bisher wurde die Ruine für die Veranstaltungen der "SommerKultur Wülmersen" während der Sommermonate mit einem Zeltdach überspannt. Dieses bot aber keinen ausreichenden Schutz vor Witterungseinflüssen. Aus Fördermitteln der Dorf- und Regionalentwicklung in Hessen erhält der Eigenbetrieb hierfür einen Zuschuss von 89.474 Euro.

So wird es aussehen: Planskizze für die Überdachung der Herrenhausruine.

Um eine möglichst lichtdurchlässige Konstruktion zu finden und gleichzeitig die Kosten im Rahmen zu halten, kam die Idee, die Ruine mit lichtdurchlässigen Glas-Photovoltaikelementen zu überdecken und damit gleichzeitig Strom zu gewinnen. Während der Eigenbetrieb Jugend- und Freizeiteinrichtungen die Kosten für die Stahlkonstruktion übernimmt, baut und betreibt die Planungs- und Betriebs GmbH des Landkreises Kassel das Glas-Photovoltaik-Dach.

"Das ist eine sehr gelungene Kooperation", so Betriebsleiter Uwe Pietsch, "denn alleine hätte der Eigenbetrieb diese Investition nicht stemmen können und beim Zustand der Ruine haben wir mittlerweile dringenden Handlungsbedarf". Daher laufen parallel zur Überdachung jetzt auch umfangreiche Sanierungsarbeiten am Mauerwerk und in den Gewölbekellern, die mittlerweile für den Zutritt von Besuchern bereits gesperrt werden mussten. Rund 60.000 Euro werden in die Sanierung des Mauerwerks investiert. Gefördert wird die Maßnahme vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen mit einem Zuschuss von 15.000 Euro.

Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr 2020 abgeschlossen sein. Dann soll die Ruine noch mehr als bisher für Veranstaltungen oder von Hausgästen des Wasserschlosses genutzt werden können.