Baunatal. Rund 150 Schüler der 5. und 7. Klassen hatten sich im großen Atrium der Schule versammelt. Sie alle waren begeistert, als elf Mädchen und Jungen aus ihrer Schule die Zertifikate und Ausweise überreicht bekamen. Denn die neuen Fahrbegleiter an der Theodor-Heuss-Schule in Baunatal, die zukünftig für mehr Sicherheit in den Schulbussen und Bahnen sorgen, sind für viele echte Vorbilder.
„Das Engagement der Fahrbegleiter ist beispielhaft und führt dazu, dass die Fahrt von und zur Schule in Bussen und Trambahnen für Nutzer und Fahrer stressfreier wird“, so Landrat Uwe Schmidt in seiner Begrüßung. Deshalb sei das Geld für die vom Landkreis finanzierte Ausbildung - immerhin rund 5.500 Euro pro Lehrgang und Schule - gut angelegt. „Die neue Generation von Fahrbegleitern an unserer Schule zeigt, dass Jugendliche durchaus bereit sind sich für andere zu engagieren“, ergänzte der stellvertretende Schulleiter der THS, Karsten Engel.
Alle Fahrbegleiter werden vor dem Einsatz intensiv auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit vorbereitet. „Unser Lehrgang macht die Schüler rundum fit für ihre neue Aufgabe“, erläutert Trainerin Birgit Schaumburg von der KVG. So werden die zukünftigen Fahrzeugbegleiter mit Rollenspielen in Deeskalation und Konfliktbewältigung geschult. Außerdem stehen Strategien zum neutralen Verhalten sowie Kommunikationstechniken und Körpersprache auf dem Stundenplan. Die Schüler sollen dabei auch ein Gefühl dafür erhalten, wann sie selbst agieren können und wann es besser ist, Hilfe zu holen.
Unterstützt werden die Fahrbegleiter während und nach der Ausbildung von der Polizei. Simone Wolf, Jugendkoordinatorin beim Polizeipräsidium Nordhessen, versicherte den neuen Fahrbegleitern: „Wir stehen wir voll hinter euch.“
Rund 400 Schüler an 15 Schulen im Landkreis sind zurzeit als Fahrbegleiter tätig. Die Ausbildung ist ein Erfolgsmodell. Engel und Schmidt waren sich abschließend darin einig, dass die neuen Fahrbegleiter Kompetenzen erworben haben, die für das ganze Leben nützlich sind. „Euer freiwilliges soziales Engagement ist beispielhaft“, betonte der Vizelandrat, und wies darauf hin, dass man mit dem Zertifikat in den Bewerbungsunterlagen durchaus auch bei späteren Arbeitgebern punkten könne.