Landkreis startet Qualifizierungsreihe für Betreuungskräfte

Vizelandrätin Silke Engler überreicht Zertifikate an die ersten sechs Absolventinnen

Landkreis Kassel. Der Landkreis Kassel hat gemeinsam mit der vhs Region Kassel ein neues Qualifizierungsangebot gestartet. Dieses richtet sich an Betreuungskräfte, die im sogenannten „Pakt für den Nachmittag“ die Ganztagsbetreuung an Grundschulen gewährleisten. Die ersten sechs Absolventinnen erhielten nun, im Rahmen einer kleinen Feier im Kreishaus, ihre hessenweit anerkannten Abschlusszertifikate aus der Hand von Vizelandrätin Silke Engler. Diese beglückwünschte die Teilnehmerinnen und betonte: „Ich hoffe sie haben neben dem Fachlichen auch etwas für sich persönlich mitgenommen.“

Sabine Arlt, Rosa Patalong, Manuela Schletzhauer, Corinna Roos, Monika Lenzing und Kirsten Bergmann sind die ersten sechs Absolventinnen der vom Landkreis Kassel gemeinsam mit der vhs Region Kassel gestarteten Qualifizierungsreihe. Im Hintergrund: Vizelandrätin Silke Engler, Michael Hümer (Fachdienstleiter Schulorganisation), Sven Hebestreit (Verwaltungsleiter der vhs Region Kassel), Kerstin Schulheis (Koordinatorin) sowie die Kursleiterinnen Alexandra Garbe und Lieselotte Schaub.

Für die sechs teilnehmenden Frauen hieß die Qualifikation: Selbst noch einmal die Schulbank drücken. Der Kurs dauerte acht Monate und umfasste 84 Unterrichtseinheiten, vorwiegend am Wochenende. „Viele der Betreuerinnen sind Quereinsteigerinnen, die zwar seit Jahren gute Arbeit leisten, aber nicht über einen pädagogischen Abschluss verfügen“, erläutert Kerstin Schultheis, die Koordinatorin des Projekts. „Mit dem Angebot wollen wir zusätzliches Fachwissen vermitteln, um die Qualität der Bildungs- und Betreuungsarbeit zu stärken.“ Entwickelt und umgesetzt wurde das Qualifizierungsangebot von den beiden Sozialpädagoginnen Alexandra Garbe und Lieselotte Schaub.

Garbe erklärte an die Teilnehmerinnen gewandt: „Wir freuen uns besonders über die vielen Rückmeldungen aus der Praxis, die wir in die kommenden Qualifizierungen einfließen lassen.“ Gleichzeitig betonte sie die „große Last“, die auf den Schultern der Betreuerinnen liege. „Hohe Verantwortung, fehlende Wertschätzung“, so Garbe, seien leider Alltag. Dies griff auch Sven Hebestreit, Verwaltungsleiter der vhs Region Kassel auf: „Die Wertigkeit der Nachmittagsbetreuung muss noch in der Gesellschaft ankommen“, betonte er. Zumal ab 2026 ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung bestehe. 

Aus den Reihen der Teilnehmerinnen erklärte Corinna Roos, die an der Friedrich-Ebert-Schule in Baunatal als Betreuerin arbeitet: „Ich habe die Praxis mit Theorie unterfüttert und viel über Kommunikation und Entwicklungsphasen gelernt.“ Deshalb wolle sie die Qualifizierung auf jeden Fall weiterempfehlen.