Klimafreundliche Pause im Grünen

Umgestaltung des Außenbereichs an der Elisabeth-Selbert-Schule in Zierenberg kurz vor Fertigstellung

Machten sich ein Bild von den Bauarbeiten auf dem Außengelände der Elisabeth-Selbert-Schule in Zierenberg: (von links) Ulrich Klei (Firma Klei), Erste Kreisbeigeordnete Silke Engler, Landschaftsarchitekt Gerhard Kohl, Schulleiter Lars Grenzemann, Facility-Manager Jens Straßberger, Lehrerin Annegret Rink, Marcus Griesel (Immobilienmanagement Landkreis Kassel) und Nicole Baake (Immobilienmanagement Landkreis Kassel).

Begrünte Pergolen gegen Sommerhitze im Klassenzimmer, gemütliche Waldsofas, um in der großen Pause Sonne zu tanken, ein naturnaher Teich, um Artenvielfalt zu fördern und ein Outdoor-Klassenzimmer für lehrreichen Unterricht in der Natur – das Außengelände der Elisabeth-Selbert-Schule in Zierenberg wird derzeit zu einem wahren Kleinod umgestaltet. Denn die Gesamtschule ist Teil des Förderprogramms „Zehn klimafreundliche Schulhöfe für Hessen“, das vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ins Leben gerufen wurde. 

„Das Projekt ist für die Schule wie auch das Klima gleichermaßen von Bedeutung. Das Ziel ist es, einen Schulhof zu gestalten, der eine wunderbare Aufenthaltsqualität bietet, um zwischen den Unterrichtsstunden Energie zu tanken und dabei auch zum Lernen und Beobachten anregt“, erklärt Vize-Landrätin Silke Engler die Idee hinter der Umgestaltung. Schwerpunkte des neuen Außenkonzepts bilden die Themen Biodiversität, Klimawandelanpassung und Bodenschutz. 

Im September starteten die Bauarbeiten, Ende November soll hier alles fertiggestellt sein. Dabei gibt es allerhand zu tun: „Die einzelnen Maßnahmen umfassen verschiedene Bereiche des Außengeländes“, wie Marcus Griesel, Fachgebietsleitung Bauunterhaltung beim Landkreis Kassel, erklärt. „Im nördlichen Bereich soll eine Fläche entstehen, auf der die Schülerinnen und Schüler direkt in der Natur sein können. Eine absolute Besonderheit sind dabei die Nähe und der Zugang zur Warme. Konkret entstehen in dem Bereich Weidentipis und ein naturnaher Teich mit Einzäunung“, erläutert er. Im südlichen Areal der Gesamtschule wird ein Klima-Park angelegt, der vorrangig für Unterrichtszwecke genutzt werden soll. Ein geologischer Garten, ein Sandarium als Nistplatz für Insekten und ein Outdoor-Klassenzimmer finden hier ihren Platz. Neue begrünte Flächen, wie etwa Pergolen am Ein- und Ausgangsbereich, Teile der Außenfassade und ein neues Regenschutzdach im Busbereich runden die Maßnahmen ab und leisten einen positiven Beitrag zum Mikroklima.

Natürlich wurden auch die Schülerinnen und Schüler der Elisabeth-Selbert-Schule in die Planung miteinbezogen: „Die Meinung der Schülerinnen und Schüler ist uns als Schulleitung sehr wichtig. Daher wurden sie bereits im Prozess der Planung aktiv beteiligt. Da sie täglich die Bauarbeiten sehen, bekommen sie die Veränderungen direkt mit und freuen sich auf die Ergebnisse“, so Schulleiter Lars Grenzemann. Der neue Außenbereich füge sich harmonisch in das pädagogische Konzept der Zierenberger Schule. Denn diese trägt seit vielen Jahren das Gütesiegel „Umweltschule – Lernen und Handeln für unsere Zukunft“, das vom hessischen Umwelt- und vom Kultusministerium zusammen vergeben wird. 

An diesem Gütesiegel hat sich auch der Landschaftsarchitekt Gerhard Kohl bei der Planung des neuen Außenbereichs orientiert: „Die Neugestaltung einer zertifizierten Umweltschule verlangt nach naturnahen, nachhaltigen und zukunftsorientierten Ansätzen. So bieten die verschiedenen Elemente der geplanten Außenanlagen vielseitige Möglichkeiten, die Natur zu erleben und dienen der Sensibilisierung für Klimaschutz und Biodiversität. Die zusätzliche Begrünung führt zu einer optischen Aufwertung und verbessert nachhaltig das Mikroklima des gesamten Areals“, so Kohl.

Die Landschaftsbauarbeiten werden von der Firma Klei aus Baunatal realisiert. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahmen belaufen sich auf 485.000 Euro. Das Hessische Umweltministerium bezuschusst das Projekt mit 268.120 Euro. Zusätzlich werden Anfang November 40 neue Bäume im Rahmen des Förderprogramms „1.000 Bäume für den Landkreis Kassel“ durch die Arbeitsförderungsgesellschaft im Landkreis Kassel (AGiL) gepflanzt. Die drei Waldsofas hat der Naturpark Habichtswald gestiftet.