Zwischen Abschiebung und Bleiberecht

Weiterbildungstag im Kreishaus beleuchtet die aktuelle Situation von Geflüchteten

Landkreis Kassel. Die aktuelle Situation von Geflüchteten stand im Mittelpunkt eines Weiterbildungstags im Kasseler Kreishaus. Eingeladen hatten das ver.di Bildungswerk Hessen e.V. und der Hessencampus Kassel in Kooperation mit der VHS Region Kassel. Moderiert wurde die Veranstaltung von Thomas Markhof. Landkreis Kassel. Die aktuelle Situation von Geflüchteten stand im Mittelpunkt eines Weiterbildungstags im Kasseler Kreishaus. Eingeladen hatten das ver.di Bildungswerk Hessen e.V. und der Hessencampus Kassel in Kooperation mit der VHS Region Kassel. Moderiert wurde die Veranstaltung von Thomas Markhof. 

Fachleute und Praktiker aus der Flüchtlingshilfe trafen sich im Kreishaus. Im Vordergrund: (v.l.) Walter Lochmann (ver.di Bildungswerk Hessen e.V.), Katharina Seewald (VHS Region Kassel), Timmo Scherenberg (Hessischer Flüchtlingsrat) und Thomas Markhof (Moderation).

Nach der Begrüßung der Teilnehmer und einer kurzen Einführung durch Walter Lochmann von ver.di und Katharina Seewald, Leiterin der VHS Region Kassel, hatte Timmo Scherenberg das Wort. In seinem Einstiegsreferat erläuterte der Geschäftsführer des Hessischen Flüchtlingsrats aus seiner Sicht die Auswirkungen des sogenannten „Migrationspakets“ auf das Aufenthaltsrecht und die Arbeit mit Geflüchteten. Dabei kritisierte er insbesondere mediale Kampagnen über angebliche „Vollzugsdefizite“ bei den Abschiebungen und die gleichzeitige Diffamierung von Unterstützern der Geflüchteten. 

Lebhafte Diskussion unter der Leitung von Moderator Thomas Markhof. Dahinter: Timmo Scherenberg (Hessischer Flüchtlingsrat), Katharina Seewald (VHS Region Kassel) und Walter Lochmann (ver.di Bildungswerk Hessen).

Auch beinhalte das Gesetzespaket eine Reihe von Verschärfungen im Asyl- und Ausländerrecht Darunter auch die Verlängerung des Aufenthaltes in der Erstaufnahme von sechs auf 18 Monate. „Integrationspolitisch ist dies natürlich eine Katastrophe“, so Scherenberg. Integration finde vor Ort statt und sollte möglichst früh beginnen. „Wenn die Menschen jetzt erst einmal anderthalb Jahre in der Erstaufnahme verbleiben und erst dann verteilt werden, ist dies sowohl für die Menschen, die davon betroffen sind, als auch für die Gesellschaft eine vergeudete Zeit“

Im zweiten Teil der Fachtagung stellte Carsten Höhre, der Integrationsbeauftragte der Stadt Kassel, unter dem Motto „Integration ist gelebter Alltag“ das Integrationskonzept der Stadt Kassel vor. Gefolgt von Nadine Koch, WIR-Koordinatorin Landkreises Kassel, die Konzepte, Möglichkeiten und konkrete Projekte des Förderprogramms „WIR“ (Wegweisende Integrationsansätze Realisieren) präsentierte. In den Pausen hatten die Teilnehmer immer wieder Gelegenheit zum Gedankenaustausch. Regionale Fachdienste hatten zudem Stände aufgebaut, um über Möglichkeiten zur Kooperation, Beratung und Schulung zu informieren. 

Die abschließende Bilanz der Organisatoren fiel positiv aus. „Es wurden viele Informationen ausgetauscht und es sind einige neue Kooperationen auf den Weg gebracht worden“, so Lochmann. Gefördert wurde die Veranstaltung vom Hessischen Kultusministerium.