Verkauf der Kreiskliniken vor Abschluss

Kassel. Auf wesentliche Eckpunkte zum Verkauf der Kreiskliniken Wolfhagen und Hofgeismar haben sich die Stadt Kassel, Landkreis Kassel und die Gesundheit Nordhessen AG (GNH) jetzt geeinigt. Danach erwirbt der Landkreis Kassel zum 1. Juli 2020 die Kreiskliniken Wolfhagen und Hofgeismar im Paket. So können sich die beiden Einrichtungen bestmöglich vernetzen, Synergien nutzen, und sich im ländlichen Raum bestmöglich aufstellen.

Der Verkauf soll in Form eines „Asset Deals“ realisiert werden. Damit gehen alle personellen und sachlichen Ressourcen einzeln auf den neuen Eigentümer über - auch die Ressourcen des wegen Brandschutzmängeln von der GNH ausgesetzten stationären Betriebs an der Kreisklinik Wolfhagen. Außerdem hat sich der Landkreis bereit erklärt, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreiskliniken zu übernehmen, ohne dass sie unter finanziellen Nachteilen oder schlechteren Arbeitsbedingungen leiden müssen. „Für uns kommt es darauf an, zum 1. Juli zwei funktionsfähige Krankenhäuser mit allen dafür notwendigen Mitarbeitern zu übernehmen – es wird mit dem Landkreis Kassel als Arbeitgeber kein Lohndumping oder eine Verschlechterung der aktuellen Arbeitsbedingungen geben“, betont Landrat Uwe Schmidt.

„Unsere oberste Priorität war es, ein zukunftsfähiges Konzept für eine starke Gesundheitsversorgung in der Region zu etablieren. Gleichzeitig können damit auch die Differenzen zu einem möglichen Weiterbetrieb der Kreisklinik Wolfhagen beigelegt werden“, erklären Kassels Oberbürgermeister und GNH-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Geselle und GNH-Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Knapp. „Für die Beschäftigten in den Kreiskliniken sowie für die Bürgerinnen und Bürger in der Region, die von der öffentlichen Diskussion verunsichert schienen, herrscht nun Klarheit.“

Dem entsprechenden Eckpunktepapier mit den wesentlichen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen hat der Haupt- und Finanzausschuss des Landkreises Kassel bereits zugestimmt und damit den Weg für die weiteren Verhandlungen über den Kaufvertrag freigemacht. „Wir haben im Eckpunktepapier bereits viele Fragen klären können, so dass wir den Kaufvertrag zügig verhandeln und dem Kreistag in seiner nächsten Sitzung am 22. Juni 2020 vorlegen können“, ist sich Landrat Schmidt sicher.