Landkreis Kassel. Sind völkische Siedler harmlose Aussteiger oder gefährliche Demokratiefeinde? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine neue Folge der "Demokratiegespräche Nordhessen" am Donnerstag, den 25. November. Veranstalter sind die fünf nordhessischen Fachstellen zur Demokratieförderung und phänomenübergreifenden Extremismusprävention (DEXT). Als Referent konnte Politikwissenschaftler Dr. Alexander Akel von der Jugendbildungsstätte Ludwigstein gewonnen werden. Sein Thema: Die Entwicklung der völkischen Siedlungsprojekte in Nordhessen.
"Von außen erscheinen sie wie harmlose Aussteiger, die das Leben in der Großstadt aufgegeben haben, um in ländlicher Idylle ökologische Landwirtschaft betreiben sowie ein traditionelles Familienleben und altertümliches Brauchtum pflegen zu können", erklärt Akel. "Ein Blick in das Innere, etwa der Anastasia-Bewegung, offenbart allerdings völkische, rassistische und antisemitische Argumentationsmuster", so der Experte. Damit gelänge es den völkischen Siedlern zunehmend, demokratische Strukturen zu unterwandern und ihre völkisch-nationalistische Ideologie insbesondere durch kommunalpolitische Beteiligung zu verbreiten.
Welche völkischen Siedlungsprojekte es in der nordhessischen Region bereits gab sowie aktuell gibt und inwiefern ideologische, organisatorische und strategische Gemeinsamkeiten beziehungsweise Unterschiede festzustellen sind, ist nur ein Teil der Inhalte, die Akel an diesem Abend darlegen wird. Die abschließende Diskussion ermöglicht überdies den Austausch über praxisnahe Handlungsempfehlungen zum Umgang mit völkischen Siedlern und Anhängern der Anastasia-Bewegung. Die Veranstaltung findet online von 18 bis 19:30 Uhr über die Plattform Zoom statt und ist kostenfrei. Ein entsprechender Link zur Teilnahme wird im Voraus versandt. Anmeldungen bis Montag, 22. November, bei Lea Sophie Hüther (DEXT-Fachstelle des Werra-Meißner-Kreises), Lea.Huetherwerra-meissner-kreisde, Tel. 05651/302-1454.