Deutschlernen in der Gemeinschaftsunterkunft

Die vhs Region Kassel bietet kostenlose Anfängerkurse für ukrainische Kriegsflüchtlinge und dazu ein spezielles Angebot für Kinder

Vier Tage in der Woche können Geflüchtete in der Gemeinschaftsunterkunft in Lohfelden mit der Germanistin Roswitha Biesenkamp Deutsch lernen. Im Bild: Zinaida Petzove, Nadejda Astapova und Svetlana Tonkykh.

Landkreis Kassel. Die vhs Region Kassel bietet ab sofort in verschiedenen Gemeinschaftsunterkünften im Landkreis niederschwellige und alltagsorientierte Deutschkurse für Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine mit guter Bleibeperspektive an. „Wichtiger Bestandteil dieser Kurse ist, neben der Sprachvermittlung, die Weitergabe grundlegender Informationen zu unseren gesellschaftlichen Werten und Strukturen“, erklärt Vizelandrätin Silke Engler, die betont: „Damit legen wir den Grundstein für eine erfolgreiche Integration.“ 

Polina Shram und Martin Waldorff (im Bild links) bringen Kindern in der Gemeinschaftsunterkunft in Lohfelden spielerisch Deutsch bei. Daneben Anna Rein und Martin Rode von der vhs Region Kassel.

Gestartet sind die Deutschkurse bereits im Forsthaus Bensberg, nahe des Tierparks Sababurg, sowie in der Gemeinschaftsunterkunft in Lohfelden. Angebote in den Gemeinschaftsunterkünften in Baunatal, Wolfhagen, Vellmar und Hofgeismar werden folgen. „Die Kurse haben einen Umfang von insgesamt 300 Unterrichtsstunden und richten sich an Geflüchtete, die noch keinen Zugang zu Integrationskursen oder Berufssprachkursen haben und dienen damit auch der Vorbereitung auf diese Kurse“, so Stephanie Reuter, die Projektverantwortliche bei der Volkshochschule. Besonderen Wert werde im Unterricht auf die Anwendbarkeit in Alltagssituationen gelegt. Finanziert werden die Kurse aus dem Landesprogramm „MitSprache – Deutsch 4U“.  

Neben den Sprachkursen für Erwachsene bietet die vhs Region Kassel in den Gemeinschaftsunterkünften in Lohfelden und Fuldabrück zwei Mal pro Woche auch ein kreatives Bildungsangebot für ukrainische Kinder von 6 bis 13 Jahren an, die noch nicht zur Schule gehen. „Die Kinder lernen spielerisch Deutsch. Spracherwerb und Kreativität werden so miteinander verbunden“, berichtet Anna Rein von der Volkshochschule. „Denn beim Malen, Basteln, Upcycling oder Fotografieren sind zunächst nicht viele Worte nötig. Die Aktivitäten animieren jedoch, sich mit der deutschen Sprache und den Begriffen auseinanderzusetzen“, betont sie. Das Projekt läuft zunächst bis zu den Sommerferien.