Landkreis Kassel. Der Landkreis Kassel beteiligt sich am Landesprogramm "Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus". "Ich freue mich, dass der Kreisausschuss meinem Vorschlag, für diese Aufgabe eine Stelle im Fachbereich Jugend des Landkreises einzurichten, zugestimmt hat", informiert Vizelandrat Andreas Siebert. "Der fürchterliche Mord an Dr. Walter Lübcke hat gezeigt, welche Wirkung extremistische Worte und antidemokratisches Gedankengut haben können", sieht der Vizelandrat in der Prävention und in einer regionalen Vernetzung eine wichtige Aufgabe. Der Landkreis beginnt in dieser Thematik nicht bei null. Siebert: "Unser Handlungskonzept "Stärkung demokratischer Zivilgesellschaft im Landkreis Kassel" ist eine sehr gute Grundlage für die Einrichtung dieses Angebots".
Mit der bis 2024 befristeten Stelle soll für den Landkreis Kassel diese Vernetzungs- und Kooperationsmöglichkeit geschaffen werden, um "alle Arten von Extremismus in unserer Region zu beobachten und präventiv tätig zu werden", berichtet Siebert.
Die Arbeit der neuen Landesprogramm-Stelle beruht auf vier Säulen. "Wir wollen unsere eigenen Mitarbeiter im Bereich Interkulturelles Miteinander und Diversität qualifizieren, wir wollen Möglichkeiten und Strukturen zum Austausch für junge Menschen im ländlichen Raum schaffen, um demokratiebildende Prozesse zu stärken, wir wollen Lehrer, Erzieher und Weiterbildner in und außerhalb von Schulen zu den Themen Demokratiestärkung und Extremismus-Prävention unterstützen und wir wollen ein aktives Netzwerk für Demokratie und gegen Extremismus aufbauen", zählt Siebert auf.
Die Stelle ist Bestandteil des Landesprogrammes DEXT (Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention) und wird vom Hessischen Innenministerium mit 49.500 Euro jährlich gefördert. Der Landkreis steuert einen Eigenanteil von 5.500 Euro pro Jahr zur Finanzierung der Stelle bei.