„Jeder Cent ist hier gut angelegt“

Fahrbegleiter-Schulung an der Marie-Durand-Schule Bad Karlshafen

(von links nach rechts) Simone Wolf (Polizeipräsidium Nordhessen), Triton Mazrekaj (Schulleiter Marie-Durand-Schule), Anke Hubel (KVG), Birgit Schaumburg (KVG), Landrat Andreas Siebert und Busfahrer Norbert Schmidt.

Bad Karlshafen. "Das Drängeln und Schubsen nervt – besonders in Zeiten von Corona". So oder so ähnlich formulieren es viele Schülerinnen und Schüler, die mit dem Öffentlichen Personennahverkehr zur Schule kommen. Ein Ansatz, diesem "nervenden" Umstand zu begegnen, ist die Ausbildung von Fahrbegleitern, die jetzt wieder an der Marie-Durand-Schule in Bad Karlshafen begonnen hat. "Ihr seid nach dem Abschluss der Ausbildung Partner für Schüler und Fahrer", umschreibt Landrat Andreas Siebert das Tätigkeitsfeld der angehenden Fahrbegleiter. Die ehrenamtlichen Fahrbegleiter helfen Auseinandersetzungen, Verletzungen oder Beschädigungen zu vermeiden. Siebert: "Und sie bieten Schutz für die kleinen Fahrgäste und übernehmen eine Vorbildfunktion für andere".

Die Teilnehmer des aktuellen Lehrgangs gehören nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung zu den insgesamt 400 Jungen und Mädchen an 15 Schulen im Landkreis die für mehr Sicherheit in Bussen und Straßenbahnen sorgen. "Das Engagement der Fahrbegleiter ist beispielhaft und führt dazu, dass die Fahrt von und zur Schule für Nutzer und Fahrer stressfreier und sicherer wird", betont Siebert. Daher sei "jeder Cent hier gut angelegt".

Die Ausbildung zum Fahrbegleiter umfasst viele Facetten. So berichtet Trainerin Birgit Schaumburg von der KVG, dass die zukünftigen Fahrzeugbegleiter mit Rollenspielen in Deeskalation und Konfliktbewältigung geschult wurden. Außerdem stehen Strategien zum neutralen Verhalten sowie Kommunikationstechniken und Körpersprache auf dem Stundenplan.

"Die Schüler sollen dabei auch ein Gefühl dafür erhalten, wann sie selbst agieren können und wann es besser ist, Hilfe zu holen.", so Simone Wolf, Jugendkoordinatorin bei Polizeipräsidium Nordhessen. Sie betont: "Viele reden nur vom Helfen, ihr tut es."

Große Zustimmung auch bei Schulleiter Trtion Mazrekaj: "Der neue Ausbildungskurs von Fahrbegleitern an unserer Schule zeigt, dass Jugendliche durchaus bereit sind sich zu engagieren und ihre Mitschüler zu unterstützen", betont er.

Mazrekaj und Landrat Siebert sind sich abschließend darin einig, dass die neuen Fahrbegleiter Kompetenzen erworben haben, die für das ganze Leben nützlich sind.

Hintergrund

Die Ausbildung, die mit Hilfe von Koordinatoren in den Schulen organisiert wird, hat sich zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt, das von den Schulen und den Schülern gerne umgesetzt wird. Die pro Lehrgang entstehenden Kosten von rund 5.500 Euro werden vom Landkreis Kassel getragen.